EMMA zu Waldeck -Königin der Niederlande - zum 150. Geburtstag vorherige Seitezum ArtikelendeFenster schließennächste Seite

unvergängliche Erinnerungen
an eine unvergessene Waldeckerin

Emma. die junge Gemahlin des Königs

Niederländische Medailleure
sehen das Königspaar
in ihrer Bildsprache

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Die Arolser Hochzeit vom 7. Januar 1879 hat die Kreativität der Medailleure in durchaus unterschiedlicher Weise angeregt. Aber alle lassen den Altersunterschied erkennen zwischen dem bärtigen König, mit 61 immerhin schon "bei Jahren", und der 20jährigen Königin, die ein zeitgenössischer Beobachter als "gesund, frisch und rosig" aussehend beschreibt. Bei der Bildgestaltung begnügt sich ein Künstler mit barockem Dekor, ein anderer glaubte offenbar, auf Amor nicht verzichten zu sollen, den römischen Liebesgott, der die rosenumkränzten Wappen der Häuser Nassau-Oranien und Waldeck-Pyrmont hält. Die reichhaltige heraldische Symbolik der Wappen dokumentiert, daß beide Häuser, so unterschiedlich sie in Erscheinung treten, vor allem von ihrer jeweiligen Territorialgeschichte geprägt sind (siehe nachfolgenden Kasten).









Eine Ehe aus Liebe -
und für die Dynastie
Eine Liebesheirat? Wohl doch. Überlieferte Äußerungen Emmas und ein wochenlanger Aufenthalt Wilhelms im Arolser Schloß anläßlich der Verlobung am 28. September 1878 stützen diese Vermutung. Doch vor allem wurde von der Ehe die Sicherung der oranisch-nassauischen Dynastie erwartet, die vom Aussterben bedroht war. Eine Gefahr, die sich abzeichnete, obwohl aus der ersten Ehe des Königs mit Sophie von Württemberg drei Söhne hervorgegangen waren. Soweit sie nicht bereits gestorben waren, standen sie für die Thronfolge nicht zur Verfügung. Nachdem die erste Gemahlin des Königs 1877 verstorben war, richteten sich also gezielte Erwartungen auf Emma. Die Waldeckerin enttäuschte nicht. Des Königs wichtigstes Anliegen wurde alsbald von ihr erfüllt. Am 31. August 1880 schenkte sie einem Mädchen das Leben: der Thronfolgerin Wilhelmina.

Weibliche Thronfolge
beschert Holland
vier Königinnen
in einem Jahrhundert
Bis jedoch wegen des Aussterbens der männlichen Linie die Thronfolge Wilhelminas eindeutig feststand, mußte die energische Emma eine Grundgesetzänderung durchsetzen, durch die die weibliche Erbberechtigung zugelassen wurde. Bedenkt man, daß damit die Inthronisierung von inzwischen vier niederländischen Königinnen in ununterbrochener Folge begründet wurde, war die Gesetzesreform von 1887 ein geschichtlich äußerst bedeutsames Ereignis, auch wenn keine Medaille daran erinnert.


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Medaillenwürdig mit der Jahreszahl 1887 wurde ein anderes Ereignis: der 70. Geburtstag des 1817 geborenen Königs. Aus dem typischen "Familienbild" meint man den Stolz des betagten Vaters ebenso erkennen zu können wie die fürsorgliche Strategie der Mutter, der inzwischen 7jährigen Thronfolgerin Wilhelmina die traditionell auf Männer zugeschnittenen Rechte der konstitutionellen Erbmonarchie der Niederlande zu sichern.


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   Artikel - Franz Erger anl. einer Ausstellung (1986) der Medaillen EMMA von Waldeck
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