EMMA zu Waldeck -Königin der Niederlande - zum 150. Geburtstag vorherige Seitezum ArtikelendeFenster schließen

unvergängliche Erinnerungen
an eine unvergessene Waldeckerin

Postscriptum

Die ausgestellten Medaillen erinnern an Stationen auf dem Lebensweg Emmas, der sie aus der Arolser Fürstenresidenz auf den holländischen Königsthron führte. Beide Häuser haben Emma Entscheidendes zu verdanken.

Emmas bleibende Verdienste
wirken noch lange nach
Durch ihre Ehe mit dem vier Jahrzehnte älteren niederländischen Monarchen und die Geburt ihrer Tochter Wilhelmina rettete Emma den Fortbestand der oranisch-nassauischen Dynastie. Gleichzeitig hat Emma auch dem waldeckischen Fürstenhaus zu Rang und Ansehen in einem Maße verholfen, wie es ihm sonst nicht vergönnt gewesen wäre.

Aristrokratische Verdienste dieser Art sind nur aus dem Geist der damaligen Zeit zu verstehen. Uns Heutigen bedeuten sie nichts mehr. Da beeindruckt uns schon eher, wie Emma es verstanden hat, ihre persönliche Beliebtheit und Popularität in den Dienst karitativer Belange zu stellen, sich wirkungsvoll hilfsbedürftiger Mitmenschen anzunehmen.

Doch sollten wir uns hüten, gleichgültig und geringschätzig vom niederländischen Königshaus zu denken. Ihm verdanken die Niederländer eine Staatsform, die sie nicht missen möchten: eine tiefverwurzelte demokratische Grundstruktur, die mit funktionierenden monarchischen Elementen verbunden ist. Zu dieser von 14 Millionen Niederländern (mit Ausnahme weniger Anti-Monarchisten) geschätzten Symbiose dürfte die ungewollte Entwicklung beigetragen haben, die sich dadurch ergeben hat, daß die niederländische Monarchie seit hundert Jahren durch Frauen verkörpert wird. Auf Emma und Wilhelmina folgte Juliana, und mit Beatrix nimmt ohne Unterbrechung bereits die vierte Frau den niederländischen Thron ein. Daß die jeweiligen Prinzgemahle sämtlich aus Deutschland kamen, hat sich ebenfalls zufällig so ergeben.

Niederländisch-deutsche Nachbarschaft
- nicht spannungsfrei, aber
gegenseitig befruchtend
Einige Konsequenzen dieser Entwicklung sind bemerkenswert. Für Waldeck haben sich in den ersten schwierigen Jahren nach dem 2. Weltkrieg die Beziehungen zwischen dem niederländischen Königshaus und den Arolser Verwandten durchaus vorteilhaft ausgewirkt. Weniger deutlich haben sie das nachbarschaftliche Verhältnis von Holland und Deutschland beeinflußt. Es ist nicht zu übersehen, daß viele Niederländer nicht frei von Vorurteilen gegenüber der Bundesrepublik sind. Sie traten erst kürzlich wieder zutage. Während des diesjährigen deutschen Einigungsprozesses wurden in den Niederlanden Sorgen vor dem größeren Deutschland deutlicher als anderswo artikuliert. Eine gewisse latente Abwehrhaltung gegenüber den Deutschen bestand schon immer. Sie hat verständliche historische Wurzeln. Der geschichtlich unbewältigte Überfall des Hitler-Regimes auf den damals neutralen Staat ist sicher eine der stärksten. Unvoreingenommene Niederländer dagegen bewerten sehr positiv die neuen Handelschancen für ihre Wirtschaft, die bisher schon mehr als ein Viertel ihres Exports nach Deutschland lieferte.

Emma ist unvergessen, die
Erinnerung an sie ist dank
der Medaillen unvergänglich
Zu ihrer Zeit hat Königin Emma die Beziehungen zu Deutschland, insbesondere zu Waldeck, auf ihre Weise gepflegt. Die reisefreudige Königin-Mutter war häufig im Arolser Schloß zu Besuch oder weilte in Bad Wildungen zur Kur. Reminiszenzen an ihre stattliche, großmütterliche Erscheinung, an ihre persönliche Ausstrahlung, aber auch an ihr aristrokratisches Auftreten, gehören bei dem einen oder anderen älteren Mitbürger zu den Jugenderinnerungen aus den ersten dreißiger Jahren.

Doch ist die Zeit nicht mehr fern, da allein Bildnisse die Erinnerung stützen können. Den Medaillen war diese Aufgabe ja bereits bei der Herstellung zugedacht. Mag die materielle Beschaffenheit der Medaillen je nach verwendetem Metall auch unterschiedlich sein, sie alle bewahren unvergänglich das Andenken an die Waldeckerin auf dem niederländischen Königsthron.


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   Artikel - Franz Erger anl. einer Ausstellung (1986) der Medaillen EMMA von Waldeck
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