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Genealogie:
Regenten:
Widekind II. Widekind III.
Hermann & Heinrich I.

Herren von Schwalenberg
Regentschaft:
01
 
bis:
1214
 
Widekind II. - Graf von Pyrmont - Schwalenberg
 
1188/89
 
Widekind III. - Graf von Waldeck - Schwalenberg
 
auf dem Kreuzzug 1189/90
 
Hermann I. - Graf von Waldeck - Schwalenberg
 
um 1224
 
Heinrich I. - Graf von Waldeck - Schwalenberg
 
vor dem 21.09.1214
Ehegattin:
Heseke - von Dassel
 
25.07.1220  
Kinder:
Volkwin IV.Graf von Schwalenberg
 
1249/50
Adolf I. - Graf von Waldeck und Schwalenberg
 
3.10.1270


Die Anfänge gehen zurück auf Wittekind I. Herr von Schwalenberg, Graf im Gau Merstedem, Vizevogt des Reichsstifts Corvey und Vogt des Hochstifts Paderborn. Er war mit Lutrud von Itter (+ 22.3.1149) verheiratet und verstarb am 11.6.1137.

Ihm folgten seine Söhne Volkwin I. Graf von Schwalenberg (+ 1125), der das Schloß Waldeck von den Grafen von Nidda erwarb und Volkwin II. (+ 1177/78) Graf von Schwalenberg, Vogt von Paderborn. Dieser erwarb die Vogteien Willebadessen, Flechtdorf und auch Arolsen und sicherte diese Stiftung der Großmutter Gepa von Itter um 1131. Er befehdete die Grafen von Arnsberg, die bedeutende Rechte an Schwalenberg verloren hatten. Er war jahrelang treuer Parteigänger Heinrichs des Löwen als dessen Vasall und nahm an etlichen Feldzügen teil. Später wurde er, wie die meisten westfälischen Grafen, wegen dessen Machtplänen Heinrichs Gegner. Volkwin II. war in erster Ehe mit Luitgard von Reichenbach (oo 1144 / geschieden 1161 vermutlich wegen Kinderlosigkeit) und in zweiter Ehe mit einer Unbekannten verheiratet.

Widekind II. war ein „rauher Geselle“. Mit Kaiser Friedrich I. zog er mehrmals gegen Italien zu Felde und wurde Vogt von Höxter, das er 1152 niederbrannte - er erschlug dabei Stadtgraf Dietrich, wofür er gebannt und jahrelang inhaftiert wurde. Um 1184 wurde er als Lehen der Erzbischöfe von Köln zum Graf von Pyrmont ("Mons Petri") und bekam die Vogtei Höxter-Corvey zurück, mußte dafür aber Itter an seinen Neffen Widekind III. abgeben (Anm.: der „Startschuß“ für Waldeck). Er stiftete somit die Linie der Grafen von Pyrmont, die in völliger Bedeutungslosigkeit 1494 endete.

Widekind III. folgte 1178 dem Vater (Sohn des Grafen Volkwin II. von Schwalenberg aus seiner 2. Ehe), fiel 1179 von Heinrich dem Löwen ab und wurde in der Schlacht bei Halerfelde gefangen genommen. Er kämpfte 1180/81 gegen ihn mit und markierte den Höhepunkt des Hauses, frei von sächsischer Lehenshoheit.

Er teilte um 1184 die Besitztümer mit seinem Onkel Widekind II. und nannte sich zuerst "Graf von Waldeck". Dies begründet m. E. auch die erste waldeckische Regentschaft. 1189 mußte er die Vogtei Paderborn mit Busdorf und Abdinghof verkaufen, womit die Hauptstütze seiner Herrschaft verloren ging. Mit ihm begannen die Jahrhunderte langen Auseinandersetzungen zwischen Waldeck und den Erzbischöfen von Köln, die bis in das 17. Jahrhundert bestimmend für Waldecks Geschichte waren. Er verlegte die Residenz nach Waldeck, da diese im Bereich der Erzbischöfe von Mainz, also außerhalb des Rechtsgebietes der Erzbischöfe von Köln lag, . Er gewann Stadt und Freigericht Korbach. Widekind III. beteiligte sich am 3. Kreuzzug in dessen Verlauf er ca. 1189/90 verstarb.

Hermann I. Graf von Waldeck - jüngerer Sohn des Grafen Volkwin II. von Schwalenberg aus 2. Ehe, mußte 1189 mit Widekind III. verzichten und folgte ihm nach Waldeck. Er erwarb Brilon, verlor die Vogteien Arolsen und Flechtdorf und verarmte völlig.

Heinrich I. Graf von Waldeck und Schwalenberg – Ebenfalls ein Sohn des Grafen Volkwin II. von Schwalenberg aus seiner 2. Ehe, folgte 1190 seinem Bruder Widekind III. als Graf von Schwalenberg. Er mußte den Verzicht auf Paderborn 1209 erneuern und auch die Vogtei Gehrden aufgeben. Aus der Ehe mit der Heseke von Dassel (+ 25.07.1220) ging u. a. Adolf I. – Graf von Waldeck und Schwalenberg hervor, der weithin als Stammvater des Hauses Waldeck gilt.

Aus "Erzählende genealogische Stammatfeln" Band I von Andreas Thiele