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Genealogie: |
Regent: |
Friedrich Adolf Hermann - Fürst zu Waldeck-Pyrmont |
Regentschaft: |
35 |
von: |
12.05.1893 |
bis: |
13.11.1918 (Absetzung) |
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geboren: |
20.01.1865 in Arolsen |
verstorben: |
26.05.1946 in Arolsen |
Vater: |
Georg Victor - Fürst zu Waldeck-Pyrmont
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Mutter: |
Helene - Prinzessin von Nassau |
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Ehegattin: |
Bathildis - Prinzessin zu Schaumburg-Lippe
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21.05.1873 |
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06.04.1962 |
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Eheschließung: |
09.08.1895 in Nachod
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Kinder: |
Josias Georg Wilhelm Adolf Fürst zu Waldeck-Pyrmont
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13.05.1896 |
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30.11.1967 |
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Max Wilhelm Gustav Hermann
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13.09.1898 |
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23.02.1981 |
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Georg Wilhelm Karl Victor
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10.03.1902 |
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14.11.1971 |
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Helene Bathildis Charlotte Marie Friederike
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22.12.1899 |
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18.02.1948 |
... mit Fürstin Bathildis
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Fürst Friedrich (1865-1946), der 1893 seinem Vater folgte, ein großer, stattlicher Herr von offenem Wesen, klarem Kopfe und trefflichem Witz, war der letzte Herrscher des Landes.
So schrieb Dr. Helmut Nicolai in seiner 1954 erschienen Chronik über die fürstliche Residenz Arolsen. Und weiter heißt es:
Zu seiner Zeit (1899) wurde Arolsen zum ersten und einzigen Male von einem deutschen Kaiser, Wilhelm II., aus Anlaß der Einweihung des Denkmals für Wilhelm I. besucht.
Friedrich hatte Jura studiert und machte als General der Kavallerie den ersten Weltkrieg mit. Als er 1918 in den Strudel des Umbruchs hineingerissen wurde und die deutschen Throne dahinsanken, war er der einzige deutsche Fürst, der keinen Verzicht unterzeichnete, obgleich niemand klarer als er sah, daß unter den veränderten Verhältnissen in der ganzen Welt eine Waldecker Fürstenherrlichkeit im alten Sinne und Stile nicht wiederkommen könne. Ein Sozialdemokrat, der Oberbürgermeister Philipp Scheidemann in Kassel, nannte ihn wegen seines Widerstandes scherzhaft "Friedrich den Trotzigen", und ebenso mannhaft war seine Haltung 1945, als er von einem zudringlichen Amerikaner ausgefragt wurde: Er sei niemals Nationalsozialist gewesen, aber wenn er in dieser Art trotzdem immer wieder gefragt werde, so werde er es jetzt.
Die Auseinandersetzung zwischen dem Fürstenhaus und dem unter den Stürmen der Revolution gewählten Landtage endete am 26. August 1920 mit einem Vergleich. Dem Fürstenhaus wurden darin der Forst Arolsen, die Domäne Hünighausen, dann im Umtausch hierfür Eilhausen als Eigentum, und der Nießbrauch des Arolser Schlosses mit Umgebung zugesprochen. Nach dem Thronverlust lebte Fürst Friedrich, mit der Verwaltung seines Hausbesitzes befaßt, im Arolser Schlosse als ein um Förderung der Landwirtschaft in Wort und Schrift eifrig bemühter fürstlicher Gutsbesitzer.
Hier starb er am 26. Mai 1946. Des Fürsten Gemahlin ist Bathildis, geboren am 21. Mai 1873, eine Prinzessin von Schaumburg-Lippe. Was sie den Waldeckern bedeutet, zeigt sich bei allen Gelegenheiten, die das Volk mit dem alten Fürstenhause verbinden. Drei Söhne und eine Tochter entsprossen der Ehe. Gegenwärtiger (1954) Chef des Hauses ist Fürst Josias (geboren 1896), der 1934 Arolsen wieder eine Garnison verschaffte, bis der Zusammenbruch von 1945 auch diese wieder vernichtete. Aus (seiner Ehe mit einer Prinzessin von Oldenburg kam am 9. März 1936 ein männlicher Sproß, der jetzige Erbprinz Wittekind zu Waldeck.
von links: Prinzessin Helene (spätere Groß-Herzogin von Oldenburg), Prinz Georg Wilhelm,
Prinz Josias (Thronfolger), Fürstin Bathildis & Fürst Friedrich, Prinz Max |
Aus “Arolsen – Lebensbild einer deutschen Residenzstadt“
von Dr. Helmut Nicolai, erschienen 1954 im Verlag C.V.Starke, Glücksburg
Bild: gemeinfrei
© Waldecker-Münzen.de
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