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Catharina zu Waldeck, Gräfin zu Lippe Detmold wurde als 6. Kind von Graf Christian zu Waldeck-Wildungen und seiner Frau Gräfin Elisabeth von Nassau-Siegen im Oktober 1612 geboren. Sie heiratete (18jährig) Simon Ludwig – Graf zu Lippe Detmold und gebar ihm drei Söhne.
Graf Simon Ludwig verstarb im Geburtsjahr seines dritten Sohns an Pocken und Catharina strebte die Vormundschaft für Ihre Söhne an. Da sie mit knapp 24 Jahren selbst noch nicht volljährig war (nach damaligem Recht erlangte man die Volljährigkeit erst mit 25 Jahren), sollte ihr Vater, Graf Christian zu Waldeck, die Vormundschaft übernehmen. Das Vorhaben vereitelte zunächst aber ein Bruder des verstorbenen Grafen, in dem er selber die Regentschaft beantragte und als Vormund seiner Neffen eintreten wollte.
Die Gräfin bangte –wohl zu recht- um das Leben ihrer Söhne und ließ sie durch einem Hauptmann der hessisch-darmstädtischen Truppen, die damals gerade in Lemgo und Rinteln lagen, entführen und in die Obhut des Landgrafen Georg II. von Hessen-Darmstadt nach Marburg übergeben. Sie selbst erlangte mit Erreichen der Volljährigkeit die Vormundschaft.
Im November des Jahres 1643 vermählte sich Gräfin Catharina in zweiter Ehe mit Philipp Ludwig, Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg und mußte dadurch die Vormundschaft für Ihre Söhne wieder aufgeben. In der fürstlichen Sammlung des Hauses Solms-Lich findet sich eine interessante Medaille, die wir hier auf Waldecker-Münzen präsentieren. Sie wurde vermutlich in Gedenken an diese Zeit der Vormundschaft (1636-1643) und anläßlich ihres Abschieds von Ihren Söhnen hergestellt.
Zum Schutz vor den Kriegswirren –es tobte der dreißigjährige Krieg- wurden die jungen Prinzen 1645 nach Gießen verbracht, wo die beiden jüngsten im Jahr darauf ebenfalls an den Pocken verstarben. Catharina ließ Ihren ältesten Sohn Simon Philipp ein zweites Mal „entführen“. Auf Umwegen kehrte diese 1647 nach Detmold zurück , wo er mit der erst 7jährigen Gräfin Elisabeth Charlotte von Holzapfel verlobt wurde. In den folgenden Jahren begab er sich auf eine sogenannte Grand Tour (= damals übliche „Kavaliersreise“ des jungen Adels) und reiste über Paris, Grenoble, Rom und Mailand nach Florenz, wo auch er 1650 unverheiratet und ohne Nachkommen an den Pocken starb.
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