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Beitrag von Dr. Bernhard Peter
Die Wappen des Hauses Waldeck
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Auftreten der neuen Komponenten
In ganz ungewohnter Weise sind die Elemente am Epitaph des Grafen Philipp VI. v. Waldeck in Darmstadt auf die beiden äußeren Schilde aufgeteilt: Beide sind geviert mit Herzschild. In beiden Herzschilden ist das Stammwappen der Grafen von Waldeck, in Gold ein achtstrahliger schwarzer Stern. Beide Hauptschilde sind aus je zwei Komponenten geviert. Der optisch linke Schild: Feld 1 und 4: In Silber ein rotes Ankerkreuz (Grafschaft Pyrmont), Feld 2 und 3: In Silber 3 (2:1) golden gekrönte, schwarze Adlerköpfe (auch als Rabenköpfe angesprochen, Herrschaft Hohenack, Elsaß), der optisch rechte Schild: Feld 1 und 4: In Silber ein golden gekrönter, roter Löwe, das Feld mit querliegenden, blauen Schindeln bestreut (Herrschaft Geroldseck, Elsaß (Saverne), Feld 2 und 3: In Silber 3 (2:1) rote Schildchen (Grafschaft Rappoltstein, Elsaß).
Darmstadt, evangelische Stadtkirche, Epitaph des Grafen Philipp VI. v. Waldeck von 1582
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Beide Schilde zusammen ergeben den später geführten vermehrten Schild des Grafenhauses Waldeck, der als weitere, hier nicht repräsentierte Komponente noch in Blau einen golden gekrönten, silbernen Löwen mit Doppelschweif (Herrschaft Tonna) enthält. Im Jahre 1582 war der Anspruch auf die elsässischen Besitzungen noch eine verfrühte Idee, denn Johann Jacob Graf zu Rappoltstein, Herr zu Hohenack und Geroldseck am Wasichin, starb erst 1673, was das Erlöschen des Geschlechtes in männlicher Linie bedeutete. Vermutlich datieren die Schilde später.
Foto: Dr. Bernhard Peter
mit freundlicher Genehmigung durch: Pfarrer Martin Schneider
Pfarramt (Markusbezirk) & Pfarramt für Stadtkirchenarbeit, Darmstadt
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