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Genealogie: |
Regentschaft: |
19 gemeinsame Regentschaft |
von: |
1588 |
bis: |
1597 |
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Regent: |
Franz III. - Graf zu Waldeck - Landau |
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geboren: |
27.06.1553 auf Schloss Coppenburg |
verstorben: |
12.03.1597 in Landau |
Vater: |
Johann I. - Graf zu Waldeck-Landau |
Mutter: |
Anna - Gräfin zur Lippe |
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Ehegattin: |
Walpurgis von Plesse
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1563 |
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1602 in Landau |
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Eheschließung: |
09.12.1582 in Arolsen |
Kinder: |
- |
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Regent: |
Wilhelm Ernst - Graf zu Waldeck - Wildungen |
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geboren: |
08.05.1584 in Altenwildungen |
verstorben: |
16.09.1598 in Tübingen |
Vater: |
Günther - Graf zu Waldeck-Landau |
Mutter: |
Margarethe - Gräfin von Gleichen |
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Regent: |
Christian - Graf zu Waldeck - Wildungen |
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geboren: |
25.12.1585 Eisenberg |
verstorben: |
31.12.1637 auf Schloß Waldeck |
Vater: |
Josias - Graf zu Waldeck-Eisenberg |
Mutter: |
Maria - Gräfin von Barby |
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Ehegattin: |
Elisabeth - Gräfin von Nassau-Siegen
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1584 |
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27.06.1661 |
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Eheschließung: |
18.11.1604 in Wildungen |
Kinder: |
Maria Magdalena - spätere Gräfin zur Lippe |
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21.04.1606 in Wildungen |
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28.05.1671 Schwalenberg |
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Anna Auguste - spätere Gräfin von Sayn-Wittgenstein
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31.03.1608 |
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27.08.1658 in Wittgenstein |
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Elisabeth - spätere Gräfin von Falkenstein |
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25.04.1610 |
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29.05.1647 Osnabrück |
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Moritz
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1611 Waldeck |
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1617 Waldeck |
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Catharina - spätere Gräfin zu Lippe-Detmold in 2. Ehe Herzogin zu Holstein-Sonderburg-Wiesenburg |
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20.10.1612 |
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24.11.1649 in Köln |
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Philipp VI. - Graf zu Waldeck-Wildungen
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25.11.1613 Alt-Wildungen |
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24.02.1645 Jankowitz |
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Christiane - spätere Gräfin zu Sayn-Wittgenstein |
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29.12.1614 in Waldeck |
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1679 in Homburg |
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Dorothea - spätere Gräfin zu Leiningen-Dagsburg
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02.02.1617 |
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1661 |
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Agnes |
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1618 |
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29.11.1651 Emichsburg |
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Sibille
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25.05.1619 in Waldeck |
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24.07.1678 Hartenburg |
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Johann August lt. anderer Quelle auch Johanna Agatha |
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1620 in Waldeck |
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1636 an der Pest |
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Gabriel
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1621 in Waldeck |
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1624 in Waldeck |
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Sophie Juliane - spätere Landgräfin von Hessen-Homburg
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01.04.1623 in Wildungen |
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15.09.1637 Ziegenhain |
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Johann II. - Graf von Waldeck-Landau Fürst zu Pyrmont
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07.11.1623 in Waldeck |
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10.10.1668 in Landau |
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Luise - spätere Freifrau von Efferen
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1625 |
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1665 |
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Regent: |
Wolrad IV. - Graf zu Waldeck - Eisenberg |
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geboren: |
07.07.1588 Schloß Eisenberg |
verstorben: |
06.10.1640 in Arolsen |
Vater: |
Josias - Graf zu Waldeck-Eisenberg |
Mutter: |
Maria - Gräfin von Barby |
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Ehegattin: |
Anna von Baden Durlach – Erbin von Cuylenburg
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13.06.1587 |
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11.03.1649 |
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Eheschließung: |
08.09.1607 in Durlach |
Kinder: |
Josias-Florent |
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1612 in Arolsen |
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1613 in Eilhausen |
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Philipp Dietrich - Graf zu Waldeck-Eisenberg
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02.11.1614 in Arolsen |
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07.12.1645 in Korbach |
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Johann Ludwig
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1616 in Arolsen |
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1678 Wouw |
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Georg Friedrich - 1. Fürst zu Waldeck
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10.02.1620 in Arolsen |
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19.11.1692 in Arolsen |
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Jakob |
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1621 in Arolsen |
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1645 in Flandern |
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Christian
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1623 in Arolsen |
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Wolrad
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1625 in Arolsen |
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1657 Bartenstein |
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Marie Elisabeth - spätere Markgräfin von Baden-Durlach |
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02.09.1608 Schloß |
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19.02.1643 Bâle |
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Anne Juliane
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1624 in Arolsen |
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Charlotte
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1629 in Arolsen |
Historische waldeckische Münzmetall-Fundstellen
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Historische waldeckische Münzmetall-Fundstellen
1 Bleiberg in der Banfe
(silberhaltiges Bleierz)
2 Affolderberg (Leuse)
(silberhaltiges Bleierz)
3 Edergold-Wäscherei
zwischen Affoldern und Bergheim
(Flußgold)
4 Silberberg bei Hundsdorf
(silberhaltiges Bleierz)
5 Silberberg bei Armsfeld
(silberhaltiges Bleierz)
6 Kleine Leuchte bei Bergfreiheit
(Kupfer)
Es waren Briefe von der weniger freundlichen Art, die die Waldecker Grafen dem Landgrafen Wilhelm IV. zu Hessen-Kassel schrieben. Seine Einmischung in waldeckische Angelegenheiten sei höchst unerwünscht, da sich in "ihrer Grafschaft Waldecken von Tag zu Tagen allerhandt metallische Bergwerke erzeigen, unter welchen nicht geringe Gold- und Silberertze an verschiedenen Orten gefunden und erbauet werden". So konnte 1573 nur auftrumpfen, wer sich im Besitz der Goldgruben am Eisenberg wußte und dazu der silberhaltigen Bleierzgruben bei Hundsdorf, Armsfeld und in der Banfe.
Und weil der waldeckische Landesherr - in der Person der Gräfin Anna Marie, Witwe des 1570 gestorbenen Grafen Samuel - über eigene Silberbergwerke verfügte, konnte er auf Schloß Altwildungen eine Münzstätte betreiben und in größerer Anzahl Albusstücke zu je 8 Pfennig von Münzmeister Samuel Pfaler prägen lassen. Nach waldeckischer Auffassung waren die reichsrechtlichen Münzvorschriften durchaus eingehalten, war doch Territorialherren, die in eigenen Berg werken Gold oder Silber gewinnen konnten, die Münzberechtigung zugestanden worden.
Deswegen wurden die Betriebseinstellungsversuche des ungeliebten hessischen Lehnsherren - ob er es überhaupt rechtmäßig war, wurde von den Waldeckern mit guten Gründen angezweifelt - nicht nur erfolgreich abgewehrt, sondern die Münzwerkstatt noch ausgebaut. Während die bisherige Prägestätte nur den Wildunger Grafen gedient hatte, wurde 1587 eine gemeinschaftliche Münzstätte aller drei gräflichen Linien in Niederwildungen errichtet. Die auf dem Korbacher Eisenberg und in Landau residierenden gräflichen Linien waren nunmehr mitbeteiligt. Mit der Münzprägung beauftragten die drei Regenten den Straßburger Bürger Hans Schnürer und den Kaufmann Melchior Beck, genannt Jungk, aus FrankenthaI in der Pfalz. Die bei den Unternehmer verpflichteten ihrerseits für die ausführende Tätigkeit einen "Subunternehmer" , den Münzmeister Heine Kusel aus Münden, für ein Jahresgehalt von 200 Talern. Kusel konnte gute Referenzen bisheriger Auftraggeber vorweisen und lehnte zunächst ab, eine Kaution zu stellen. Widerstrebend leistete er schließlich doch eine Sicherheit mit seinem Hab und Gut in Münden. Eine fachkundige Aufsicht durch den Münzwardein (Münzprüfer), den Niederwildunger Schultheiß Wolf Prasser, war gewährleistet. Dennoch sollte sich schon bald herausstellen, wie notwendig die Vorsichtsmaßnahmen waren. Bei einem Münzprobationstag des Oberrheinischen Reichskreises am 2. Mai 1588 in Worms stellte der Kreiswardein Unterschiede zwischen den im Geschäftsverkehr umlaufenden Münzen aus dem "Kaufmannssäkkel" und den gleichartigen Münzen aus der "Probierbüchse" fest. Die Folge war eine entsprechende Rüge der obersten Aufsichtsinstanz.
Der Kreisprobationstag des Jahres 1588 verlief unbefriedigend und hatte Folgen. Münzmeister Kusel und Münz-Wardein Prasser wurden auf die gräfliche Kanzlei nach Korbach bestellt. Sie rechtfertigten sich, indem sie auf eine Probe des waldeckischen Bergmeisters Christoph Stier verwiesen. Er hatte auf der Schmelzhütte zu Ober-Ense zweibrückische, simmerische und waldeckische Pfennige überprüft. Dabei waren von den Wildunger Pfennigen 867 Stück auf die "rauhe" Mark (233,856 g) gegangen, obwohl nur 864 hätten daraus gemünzt werden dürfen - nur 3 Stück zuviel. Eine Geringfügigkeit, die Münzmeister und Wardein zu verharmlosen suchten. Aber Graf Franz III. sah sich nun doch zu einer schärferen Beaufsichtigung des Wildunger Münzbetriebes veranlaßt. Er beauftragte mehrere Personen, eine "ehrliche" Probe zu nehmen und ihm zuzusenden.
Über die Ergebnisse dieser landesherrlich veranlaßten Prüfung geben die Archive keine Auskunft. Es sei denn, sie ist darin zu sehen, daß am 13. August 1588 der Unternehmer Beck den Münzmeister Heine Kusel auffordert, mit seinen Gesellen die Wildunger Münze zu verlassen und nach Lich zu ziehen. Dort sollten sie in dem neuerworbenen Münzverlag der Grafen Solms-Lich tätig werden. Diese Demonstration fachmännischer Unentbehrlichkeit scheint die ihr zugedachte Wirkung auf die drei gräflichen Münzherren nicht verfehlt zu haben. Schon nach wenigen Wochen hat Heine Kusel seine Tätigkeit in Wildungen fortsetzen dürfen. Allerdings kam es auf dem nächsten Reichsprobationstag in Worms Anfang Mai 1589 wieder zu Beanstandungen waldeckischer Münzen. Aber ebensowenig war man um eine neue Rechtfertigung verlegen. Diesmal bestand sie darin, daß auf andere zu leichte Prägungen verwiesen wurde, beispielsweise solche aus Lothringen und Straßburg.
Tatsächlich stoßen wir hier auf ein Problem, das keineswegs ein spezifisch waldeckisches war, sondern ein ziemlich generelles. Reichsrechtlich wurde versucht, das Prägen leichter Münzen (Batzen, Pfennige) durch die Bestimmung einzuschränken, daß erst nach 10 Werken grober Münze (Taler, Gulden) 1 Werk halbe Batzen oder Pfennige geschlagen werden sollten. Trotzdem geschah weiterhin eher das Gegenteil. Das Prägen geringwertiger Sorten in großen Massen war für unternehmerische Münzstättenbetreiber, aber auch für ihre landesherrlichen Auftraggeber, so vorteilhaft, daß man der Versuchung, daraus beträchtliche Gewinne einzuheimsen, wohl nicht immer widerstehen konnte. Allenfalls sorgte man dafür, daß die untergewichtigen Prägungen vor allem in anderen Territorien in Umlauf gelangten und weniger im eigenen Land.
Inwieweit die Wildunger Münze in diesem - heute gern so bezeichneten - "Trend der Zeit" lag, ist nicht überliefert. Dürfte aber auch unerheblich sein im Vergleich zu den Vorkommnissen, die sich Mitte 1589 in Wildungen ereigneten. Beck und Schnürer schulden dem Grafenhaus für rückständigen Schlagschatz insgesamt 800 Gulden. Sie können nicht mehr prägen, weil es ihnen nicht gelingt, das dafür nötige Silber herbeizuschaffen. In die gräfliche Kanzlei vorgeladen, erscheinen sie nicht. Im August 1589 wird Schnürer in Frankfurt wegen Übertretung der Münzgesetze gefangengesetzt. Beck ist zwischenzeitlich unauffindbar geflüchtet…
© 1986 Stiftung der Sparkasse Waldeck-Frankenberg aus: "Als die Waldecker das Geld selber machten."
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